Mittwoch, 11. Februar 2009

Pemba!

Nachdem ich erkannt hatte, dass es wohl ein bisschen knapp werden wuerde, so kurz vor dem Festival noch mal schnell auf den Kilimandscharo steigen zu wollen, (das Ganze liegt ja nicht etwa nebeneinander, sondern eher so zwei Tagesreisen oder einen Flug entfernt), habe ich mich entschlossen, mir doch die Warterei auf das Festival mit einem Abstecher nach Pemba, Nachbarinsel von Sansibar, zu vertreiben. Und das war eine sehr gute Idee! Ariane, die Franzoesin, mit der ich schon einige Tage in Sansibar zusammen verbracht hatte, hat sich kurzfristig entschlossen mitzukommen und dann ging es schon am selben Tag noch, statt nach Dar es Salaam, nach Pemba. Dazu konnte man an diesem Tag nur die Faehre nachts nehmen, und schon das war ein Erlebnis fuer sich. Wir hatten immerhin Plaetze in der 1. Klasse, relativ bequeme Sitze, die sich allerdings nicht zuruecklehnen liessen, so dass wir im Endeffekt doch fast die ganze Nacht auf dem Boden verbracht haben (zusammen mit vielen anderen! Interessanterweise sind zwar alle Frauen hier immer verschleier, aber dann luemmeln sie eher lasziv oder nachlaessig am Boden herum, widerspruechlich, wie so vieles hier). Wir mussten um 19 Uhr auf der Faehre sein, obwohl sie erst um 22 Uhr ablegt, aber es hiess es koennte sein, dass sie frueher (!) faehrt, wenn voll. War dann natuerlich nicht so, habe ich auch noch nie hier erlebt. Ich war auch nicht um 19 Uhr auf der Faehre, wie ihr euch sicher alle denken koennt ;-) Ankunft war dann kurz vor 6 Uhr, noch bei Dunkelheit. Wir wurden quasi fast am Platz abgeholt von einem Angestellten des Guesthouses, das wir sowieso angesteuert haetten. Guter Service. Haben wir auch gebraucht, denn Ariane, das muesste ich vielleicht noch erwaehnen, reist mit zwei riesigen Taschen (ich schaetze 35 kg), die sie alleine nicht tragen kann. Ich wuerde wahnsinnig werden mit soviel Gepaeck und bin heilfroh, dass mein kleiner schwarzer Rucksack so schoen handlich ist. Also, angekommen im Guesthouse haben wir uns erst mal ausgeruht (den ganzen Tag), sind dann am naechsten Tag auf Misali Island schnorcheln gewesen und haben am dritten Tag ein Auto gemietet und die Insel umfahren. Die Inseltour war sehr schoen, aber auch kolossal anstrengend, weil die Strassen so schlecht waren und daher selbst in einem Automatik/ Vierrad sehr kraftraubend. Die Bewohner Pembas sind noch netter als die in Sansibar, und zwar gibt es dort so wenig Tourismus (er war bis in die 80er verboten), dass die Menschen noch angehm unverdorben und einfach nur offen sind. So wird man auch dort ueberall angesprochen, nach Herkunft und Sinn des Aufenthalts gefragt, aber es wird einem nichts angedreht. Das gefiel mir sehr gut. Ich muss vielleicht wieder mal betonen, wie beschaemend es fuer uns Europaeer ist, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier zu erleben. Ich bin immer wieder ganz geruehrt und muss daran denken, wie wir sie in unserer Heimat "empfangen"! Bilder hoffe ich spaeter hochladen zu koennen, im Moment geht hier gar nichts, und ich moechte noch etwas anderes tun heute :-)) Liebe Gruesse!

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