Montag, 22. Dezember 2008
We wish you a merry Christmas..
Frohe Weihnachten! Prost!
Also, wieder einmal ist eine gute Woche vergangen, seit ich das letzte Mal geschreiben habe... und es ist einiges passiert...
Zunaechst bin ich wieder nach Blantyre, um von hieraus weiterzufahren und irgendwo ein paar ruhige Tage zu haben, vielleicht die Demeter-Initiative in Mulanje zu besuchen oder auch nur wandern zu gehen. Aber es kam alles anders.
Erstmal fing es hier dann richtig an zu regnen. D. h. es giesst wie aus Kuebeln, und dass manchmal zwei Stunden lang. Danach ist alles voller Pfuetzen, die Ausmasse von kleinen Seen haben, man bekommt zwangslaeufig nasse Fuesse, wenn man nicht, wie ich meistens, mit typisch deutschen Bergstiefeln unterwegs ist. Mit denen kann man auch durch die Pfuetzen maschieren, dafuer blamiert man sich dann halt in jeder Kneipe oder jedem Restaurant, weil wie auch immer, die malawischen Frauen hier in der Stadt trotz des Wetters nur feine Stoeckelschuhe tragen.
Die grabentiefen Rinnsteine, ueber die ich staendig stolpere, machen jetzt ploetzlich auch Sinn und ueberhaupt war ich froh, dass ich einen Regenschirm im Gepaeck hatte. (Den habe ich allerdings jetzt schon wieder bei Freunden liegen gelassen und muss schauen, wie ich ihn wieder bekomme).
Dann habe ich den grossen Fehler begangen, mich bereitzuerklaeren, ein geliehenes Auto zu fahren. Wir waren privat untergebracht und der Sohn des Hauses meinte, wir (also inklusive Sohn!) koennten das Auto der Mutter benutzen, wenn wir ein bisschen Benzin nachfuellen wuerden. Ob ich mir vorstellen koennte zu fahren? Na klar!
Schon bei der Ausfahrt habe ich den Wagen mit dem Vorderrad in einen (ebensolchen Wasser-) Graben gesetzt, was zu einer kleinen Delle im Kotfluegel und einem Sprung im Scheinwerfer gefuehrt hat. Ich habe gleich eiligst versprochen, dass ich das richten lassen werde. Danach war alles gut. Nur dass ich mit dem von mir nachgefuellten Tank (gefuehlt) halb Blantyre durch die Gegend fahren durfte.
Am naechsten Tag hatte dann Selly, ein guter Freund, der gefahren ist, weil ich Hypochonder mit Verdacht auf Malaria auf dem Ruecksitz liegen musste, einen Auffahrunfall in der Rush Hour, weil der Vordermann abrupt gebremst hat.
Kuehlerrost kaputt, dicke Schramme an der lackierten Stossstange, leicht verbogene Heckklappe... Verdacht auf kaputten Kuehler. Ich habe "leicht" hysterisch reagiert, weil mir schon klar war, das keiner meiner afrikanischen Freunde fuer den Schaden aufkommen kann, ohne sich in jahrelange Schulden zu verstricken. Also, ich habe nur ein wenig geschrieen, gejammert, geschluchzt und alle moeglichen Beteiligten beschimpft und beschuldigt.
Soweit so gut. Der Sohn des Hauses war auch "not amused", zumal seine Mutter nicht wissen sollte, dass wir das Auto benutzt haben (was mir bisher nicht klar war, ich dachte das waere ok fuer sie).
Also, ich grosszuegig versprochen, dass wir das in Ordnung bringen.
Auf dem Nachhauseweg an diesem Abend zog der Wagen (Automatik!) dann immer weniger und wir haben es nur mit Hilfe und Tricks bis zu der Lodge geschafft.
Am naechsten Morgen kam das Auto dann in die Werkstatt und dann gings los. An diesem acht Jahre alten Toyota schien schlichtweg alles auseinanderzubrechen und kaputtzugehen. Der Motor musste herausgenommen, die Zuendkerzen ersetzt und die Zylinderkopfdichtung ueberprueft werden (da habe ich dann mal laut geschrieen, dass ich DAS nicht bezahlen werde).
Irgendwie schien gar nichts mehr zu laufen.
Sellys Beitrag zu dem Schaden bestand darin, dass er vier komplette Tage in der Werkstatt verbracht hat, nur um zu garantieren, dass auch an dem Auto gearbeitet wird. Selbst wenn er mal nur Zigaretten holen gegangen ist, haten alle Mechaniker das Weite gesucht, als er wieder zurueck kam. Und da muss ich sagen, dass ich froh war, dass ich "nur" zahlen muss. Wer um Himmels Willen soll sich denn das leisten koennen. Und der ganze Spass ist fuer deutsche Verhaeltnisse natuerlich eher billig gewesen. Also mit neulackierter Stossstange (womit wir jede Menge jahrealter Schrammen beseitigt haben), neuem original Kuehlerrost, komplettem Motorcheck und ausgetauschten Zuendkerzen und vier Arbeitstagen!!! sind die schlappen 250 Euro doch noch zu verkraften.
Ach, ich habe mich schon genug aufgeregt und mir jetzt endgueltig geschworen, kein Auto mehr zu mieten. Fuer die Schlaumeier unter euch: Wir sind nicht reingelegt worden, wir haben uns nur ins falsche Boot gesetzt. Das Auto muss diese Probleme schon vorher gehabt haben, nur mussten wir es eben wieder startklar kriegen, denn wir konnten es ja schlecht nicht fahrtauglich dort wieder abstellen.
Mit dem Taxi waere alles wesentlich billiger geworden.
Ach ja, und ich lag alldieweil mit Verdacht auf Malaria im Zimmer... und bin letztendlich auch zum Test... Aber es ist nur mal wieder eine Erklaeltung, die sich zur Bronchitis ausgewachsen hat, wie immer.
Nur am Rande sei bemerkt, dass ich heute schon wieder kein Geld vom Automaten bekommen habe, die Transaktion aber verbucht wurde (und zwar gleich zweimal). In der Bank haben sie mir gesagt, ich muesste da ein Formular ausfuellen und mit meiner Bank in Verbindung treten... Da habe ich dann gesagt:
"Moment emol!! Also, Sie haben hier mein Geld und nicht ich will etwas von Ihnen! Ihre Maschine funktioniert nicht, und Sie sagen jetzt, ich solle vier Wochen auf mein Geld warten? Ueber Weihnachten?"
Also, ich habe dem Sachbearbeiter bis morgen frueh Zeit gegeben, sich etwas zu ueberlegen, ich habe steif und fest behauptet, dass ich das Geld zum Ueberleben braeuchte und dass, wenn er mir morgen das Geld nicht auszahlen kann, ich dann bei ihm einziehen und Weihnachten und Neujahr mit ihm und seiner Familie verbringen wuerde. Er hat gelacht, aber doch ein bisschen entsetzt geschaut. Ich freue mich jetzt schon auf sein Gesicht, wenn ich morgen da mit meinem Rucksack ankomme. Habe schon gesagt, um ihn zu beruhigen, dass ich auch Nsima (den Maisbrei) esse, nur damit er sich keine Sorgen wegen des Speiseplans machen muss.
Also, dass waren jetzt keine frohen Weihnachtsgruesse, aber vielleicht hat's ja doch den ein oder anderen amuesiert.
Ich bin jedenfalls trotz allem guter Dinge und werde jetzt noch ein bisschen shoppen gehen, bevor ich morgen wieder ins Dorf zurueck gehe, wo es dann gar nichts gibt. Also, Buecher, guten Lesestoff brauche ich auf jeden Fall.
Heute schien uebrigens dann den ganzen Morgen wieder die Sonne und es war recht warm. Ansonsten ist das Wetter eben feucht, durchwachsen, eher kuehl.
Liebe Gruesse trotzdem nach Hause. Ich wuensche euch allen schoene und vor allem friedliche Weihnachtstage und einen guten Anfang im neuen Jahr.
Samstag, 13. Dezember 2008
Malawian Travel Experience
local warriors
As I have been staying in this sweet little village on the Lake Malawi for more than two weeks now, there are a few things to put up with.
First of all, there are no shops here, just small village stalls that sell the odd thing they grow in the garden or that they bought in the supermarket. So you can get soft drinks, water, biscuits, soap or washing powder, and of course beer and cigarettes. There are even shops that sell clothes and shoes, but as I said, just open stalls and the variety is restricted.
Second and bigger problem is that you can't get money here, because there is no bank. To go to the bank, you have to go to Mangochi, around 70 km from here. I have done the trip three times now and it has always been and adventure!
First time was with a bunch of locals (they all went to the bank, too or had to pay their electricity bill which has to be done at the company itself). So we went there and I was really happy that I got this trip, because going by local minibus is quite complicated. What I didn't know is that going by private lift can be even more complicated.
The way to Mangochi went smoothly and although I did not get money from the ATM and got some money in the end, but it took more then an hour. (Bank staff abuses power here like all the African border officials or civil servants in Germany). Then the car needed a new back window, or let's say a back window, because there wasn't any and it was real dusty on the road. But obviously this window had to be "organised"... Around two more hours... I was waiting in the heat. Then two of them wanted lunch (it was around three o'clock by then.
And then eventually we could go back.
But now these guys started to drink beer, that is, they all bought two bottles at a time, went for maybe twenty minutes and then stopped again, to get more booze, including the driver. After around ten bottles of beer for the driver I got slightly worried... and tired as well, because by now it was getting dark. I didn't drink, which might seem unusual, but I didn't want to cause extra stops because I needed the toilet...
So that was a day trip...
The second trip we were promised a lift with people that had to go to Blantyre to go to the airport. When we arrived at their lodge at 8 am we found out that they had gone just to bed and that they were NOT in the state to travel. But luckily there was somebody else to go, two ladies, but they wanted breakfast first. Fair enough. Then one of them had disappeared, but we made it by 10:30 and left. The trip was fine.
On the way back we got a lift with another friend and just before the turn to the dust road to go th Cape Maclear we stopped at a petrol station, but just to clean a filter... they forgot to take petrol. So after a few kilometres and ten more locals on the pickup we ran out of petrol. We send two friends running to the petrol station, but it was closed by then (around 5:50 pm). Now it was getting dark, rain was coming and all the trucks that we stopped to suck a bit of diesel out of their tank refused to give us some.
In the end a Malawian with a brand new VX helped us, he pulled our truck back to the petrol station and gave us a lift to the next town and back to get diesel there. Very nice. By then heavy rain started, there was no window in this Landrover either, so we came back soaking wet around eight. I was so tired, but of course I didn't mind that somebody runs out of petrol :-) What I heard only the next day is that this car had run out of petrol already in the morning on their way to town. So they ran out twice the same day. I must say, I was never as bad...
Third trip to Mangochi, yesterday, started unbelievably smooth. At around 8am I got a lift by boat to Monkey Bay (lovely lake shore scenery), then I found a lift immediately afterwards which went almost up to Mangochi and then I changed trucks and this one was slow, but we made it. (Maybe I should mention, that travelling mostly means by truck. As a Mzungu, a white person, I am most often offered a seat in the front, but not always).
On the way back yesterday I went back on a regular big bus that goes by schedule (very first time on the whole trip) and this was the worst experience I have ever had! Although the bus was fairly comfortable and according to western standards. But they played the most horrible local gospel music (in Chechewa, the local language), the speakers were bad, but at top volume and the singing atrocious. I nearly went mad, felt like screaming and shouting, really miserable. And nobody else seemed to mind. And because of heavy rain the bus couldn't go and had to stop lots of time, so we took triple time. And all the windows were closed and it was really smelly on that bus. A real case for the UN Human Rights Organisation. Seriously affecting mind and body. My ears hurt, more then they ever did in a club before.
After two hours of suffering I kindly asked if they could put down the volume a bit, which they did, and I felt better for a while. But then - either they put it up again or I got used to that pitch - it became unbearable again.
I don't know if it makes sense to you, but I was so miserable and nervewrecked. I suddenly hated Malawi, all Africa and I just wanted to go home.
When I came to Maclear eventually, I couldn't even talk to anybody, I was done.
I better now, though! Cheers!
Donnerstag, 11. Dezember 2008
Vielleicht noch mal zum Ueberblick...
Also, wenn ich meine eigenen Eintraege lese, dann kommt mir das alles etwas konfus vor, aber das liegt an den schon oft erwaehnten, manchmal etwas problematischen Internetzugangsbedingungen.
Fuer die die es genau wissen wollen, ich bin am 15.11 in Malawi eingereist und habe zunaechst drei Tage in Mulanje verbracht. Dort haette ich sehr schoen (und aeusserst anspruchsvoll) wandern gehn koennen, aber leider ging es mir dort nicht wirklich gut, so dass man mir von den beschwerlichen Wanderungen abgeraten hat (ich habe das bereits erwaehnt).
Von dort bin ich nach Blantyre weiter, die zweitgroesste Stadt in Malawi, und dort habe ich es mir so richtig gut gehen lassen und eben den Kontakt mit Felix Starker und den Streetkids geschlossen.
Nach Blantyre bin ich weiter Richtung Norden (netterweise hat mich Felix gefahren und wir haben auf dem Zomba Plateau Freunde von ihm besucht). Ich bekam dadurch die sensationelle Gelegenheit einen Rugbymatch Suedafrika - England in einer Runde Suedafrikaner anzusehen. Tja, also da geht es echt zur Sache, hinter und vor der Mattscheibe. Aber die Leute waren wahnsinnig nett und haben mich sogar noch zum Abendessen (Brai) eingeladen. Dann hat mich Felix zur Forellenfarm auf dem Zomba Plateau gebracht und dort habe ich dann endlich mal wandern koennen.
Von dort bin ich in den Liwonde National Park. Leider bin ich inzwischen sehr verwoehnt, was Safaris angeht, so dass der Nightdrive dort ein bisschen enttaeuschend war. Also erstens regnete es in Stroemen, was unsere Rancher nicht davon abgehalten hat, einfach weiter zu fahren, und dann bringt mich eben ein Hippohintern oder zwei in der Dunkelheit auch nicht mehr in Extase. Immerhin habe wir Genet Cats gesehen (weiss leider nicht was das auf deutsch ist).
Und seit zwei Wochen bin ich jetzt am suedlichen Teil des Malawisees in Cape Maclear und weil es mir hier so gut gefaellt und ich wirklich viele gute Freunde gefunden habe, werde ich jetzt auch Weihnachten und Neujahr hier verbringen, ganz einfach, weil es in der Ferne doch netter ist Weihnachten nicht alleine zu verbringen. Das ist anders als zu Hause :-)) Wenn auch die Vorbereitungen auf Weihnachten und Neujahr hier eher auf eine endlos Party schliessen lassen, worauf ich ja gar nicht so scharf bin, moechte ich mich doch nicht so kurz vor Weihnachten nach Tansania aufmachen ohne zu wissen, was da auf mich zu kommt. Reisende die in beiden Laendern waren, berichten, dass die Malawier viel freundlicher sind und dass hier alles einfacher und billiger ist.
Aber ich werde nicht die ganze Zeit hier in Cape Mac bleiben, sondern jetzt bis kurz vor Weihnachten nochmal rumreisen, vermutlich nach Sambia.
So, jetzt habe ich hoffentlich ein bisschen Ordnung in mein Gefasel gebracht.
Ich wuerde auch gerne hier ein bisschen arbeiten, mich einsetzen, mich nuetzlich machen. Mal sehen, was sich ergibt. Ein Job als Lodge Managerin wurde mir schon angeboten, aber das waere dann fuer laenger...
Das wiederum kann ich mir nicht vorstellen.
Lasst es euch gut gehen. Ich wuensche noch einen schoenen Advent. Ehrlich gesagt zieht das hier natuerlich voellig an mir vorbei. Bei dieser Hitze kann man keine richtig weihnachtlichen Gefuehle entwickeln, es scheint einfach zu weit weg. Auch wenn die Angestellten im Shoprite in Blantyre schon vor Wochen Elchhoerner und Nikolausmuetzen anhatten...
Dienstag, 9. Dezember 2008
Freitag, 5. Dezember 2008
Zomba Plateau - Southern Malawi
Hier habe ich drei Tage verbraucht, auf einer Forellenfarm, sehr schoene Anlage. Habe mir Zeit genommen fuer ausgiebige Trekkingtouren (acht Stunden, ich waere fast zusammen gekracht) und auch zum Entspannen (das war alles so ungefaehr um den 20. November!) und leider habe ich mir hier auch etwas eingefangen, was man so allgemein bed bugs nennt, ich weiss nicht, Wanzen habe ich keine gefunden, aber ich hatte einen richtig ekelhaften Ausschlag fuer mehrere Tage, der hoellisch gejuckt hat und mich sehr an meine Flohstiche von vor ein paar Jahren erinnert hat. Und man meinte hier: bed bugs.
War trotzdem schoen, und jetzt ist alles wieder verheilt. Immerhin war das das das Einzige, was ich mir in vier Monaten bisher eingefangen habe (ausser vielleicht eineinhalb Blasenentzuendungen die ich so nebenher diagnostiziert habe...)
Bisher finde ich das gar nicht so schlecht fuer mein Abenteuer in Afrika. Aber, ich will es mal nicht beschreien, hier faengt jetzt die Regenzeit an und Malaria winkt aus allen Ecken...
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